TVO

TV Oberkirch stellt sich neu auf

Nach dem Abstieg aus der Südbadenliga hat der TV Oberkirch seine Handball-Abteilungsleitung auf mehrere Schultern verteilt. ,,Neue Energie und Aufbruchstimmung” für die Landesliga wurde erzeugt.

Die Enttäuschung über den Abstieg aus der Handball-Südbadenliga hat sich beim TV Oberkirch schnell in Aufbruchstimmung verwandelt. Mit einer neuen Führungscrew in der Abteilungsleitung freuen sich die Renchtäler auf die kommende Spielzeit in einer attraktiv besetzten Landesliga, in der dann auch wieder die zuletzt langzeitverletzten Leistungsträger Timo Roll, Tomislav Barberic und Samuel Siefermann angreifen werden.
,,Der personelle ­Wechsel war schon länger geplant und hat nichts mit der sportlichen Entwickling zu tun”, erklärt Frank Brandstetter, der nach acht Jahren die Handball-Abteilungsleitung des TVO abgibt und künftig als ,,eine Art Teammanager” fungieren wird. Seine Nachfolge tritt ein Trio an. Oliver Fies übernimmt den Bereich Sport und Kommunikation, Thomas Hirt ist für die Jugend verantwortlich, Tobias Börsig kümmert sich um die Finanzen und Verwaltung.

Nachhaltig weiterentwickeln

,,Es ist nicht mehr zeitgemäß, dass sich eine Person um alles kümmert. Durch die Dreier-Konstellation mit verschiedenen Kompetenzbereichen hoffen wir, dass wir den Verein nachhaltig weiterentwickeln können”, sagt Oliver Fies. Sein Vater Harald hatte als langjähriger Abteilungsleiter den TVO zu einer Handball-Hochburg in der Ortenau geformt und bis in die Oberliga geführt. Sein viel zu früher Tod mit 52 Jahren im Februar 2015 hatte eine riesige Lücke hinterlassen.
Nun schließt sich quasi der Kreis. Frank Brandstetter hatte das Amt vor acht Jahren übernommen und übergibt nun an das Dreier-Gremium um Oliver Fies. ,,Diese Konstellation war meine absolute Wunschlösung. Ich war mit dem Trio bereits jahrelang im Spielausschuss. Da wird es viel neuen Input für den Verein geben”, glaubt Brand­stetter, dessen Söhne Felix und Alex weiterhin in der ersten Mannschaft spielen.

Vereinsverbundenheit

Auch für Oliver Fies ist das Amt eine Herzensangelegenheit. Bereits mit sechs Jahren trug er in der E-Jugend das TVO-Trikot, durchlief unter anderem zusammen mit Tobias Börsig alle Jugendmannschaften bis zur Volljährigkeit. ,,Nach zwei Kreuzbandrissen musste ich mit 18 leider meine aktive Karriere beenden”, erklärt der heute 34-Jährige, der dann knapp zehn Jahre bei Adidas in Nürnberg arbeitete. 2018 kehrte er ins Renchtal zurück, ist inzwischen als Teamleiter im Bereich Marketing und Kommunikation für Hansgrohe in Schiltach tätig und Vater von Zwillingen. ,,Es ist ein positives Signal, dass sich jüngere Leute im Verein einbringen, egal ob im Vorstand, als Trainer, Betreuer oder Helfer. Das bringt neue Energie und eine gewisse Aufbruchstimmung”, findet Fies.
Trainer Daniel Kempf kann dieser Ansicht nur beipflichten. ,,Man hat schon in den letzten Wochen gemerkt, dass die Jungs den sportlichen Abstieg schnell reparieren wollen. Und die Veränderungen im Verein bringen den dafür nötigen frischen Wind”, ist sich der Coach sicher. Zudem kann er in der neuen Spielzeit wieder auf Roll, Barberic und Siefermann bauen. ,,Timo Roll ist immer eine Bereicherung für die Mannschaft. Wir sind froh, dass er nochmal um ein Jahr verlängert hat. Tomislav Barberic hat wegen seinem Kreuzbandriss an allen Ecken und Enden gefehlt. Und dass Samuel Siefermann trotz höherklassiger Angebote bei uns bleibt, ist ein tolles Signal”, freut sich Fies.

Starke Linkshänder

Durch die Verpflichtung von Régis Matzinger vom Drittligisten TV Willstätt hat der TVO in Verbindung mit den Roll-Brüdern Timo und Dennis künftig ,,ein richtig starkes Linkshänder-Trio” (Fies). Und auch die durch den Abgang von Kreisläufer Stefan Kofler zum TuS Schutterwald entstandene Lücke dürfte bald geschlossen werden, die Verpflichtung eines Nachfolgers steht kurz bevor.
,,Natürlich wollen wir zeitnah zurück in die Südbadenliga, das ist ein offenes Geheimnis”, sagt Brandstetter, weiß aber auch um die große Konkurrenz in der neuen Landesliga durch Teams wie die Mit-Absteiger HGW Hofweier und SG Ohlsbach/Elgersweier oder den ASV Ottenhöfen und TuS Ottenheim. Vielleicht kommt es sogar zum ultimativen Nachbarschaftsduell gegen den TuS Oppenau, sollte sich dieser am Samstag in der Relegation gegen die SG Muggensturm/Kuppenheim II durchsetzen. ,,Das wäre natürlich ein mega Derby”, weiß Fies und Brand­stetter ist sich sicher: ,,Dann hätten wir zweimal eine rappelvolle Halle.”

Quelle: Mittelbadische Presse, Autor: Marcus Hug

Link: https://handball.bo.de/

Comments are closed.