TVO

Ganz schwere Kost vom TV Oberkirch

Nach zwei Siegen in Folge hat der TV Oberkirch in der Handball-Südbadenliga wieder eine Niederlage kassiert. Und die war mehr als unnötig.

Beim 22:23 (13:13) am Samstagabend in der Oberdorfhalle gegen einen ebenfalls enttäuschend spielenden HGW Hofweier waren die Renchtäler nicht auf der Höhe und leisteten sich Fehler über Fehler. „Das war in allen Belangen kein gutes Spiel“, fand nicht nur der enttäuschte TVO-Trainer Daniel Kempf.
Dabei hatten die Gastgeber allen Grund, selbstbewusst in die Partie zu gehen, denn nach den zwei jüngsten Siegen war das Team deutlich im Aufwind. Aber statt mit breiter Brust aufs Feld zu gehen, agierten die Oberkircher fahrig, unkonzentriert und nicht mit hundertprozentigem Einsatz. Kempf wurde in seiner Kritik entsprechend deutlich: „Ich dachte, wir sind da schon einen Schritt weiter. Aber wenn du nicht mit einer guten Einstellung, mit einem guten Kopf ins Spiel gehst, dann holst du das während der Partie nicht wieder auf. Da waren sich einige wohl zu sicher, dass wir das Ding nach zwei Siegen jetzt einfach mal schaukeln. Und so funktioniert es halt nicht.“
Zu Beginn sah es gar nicht mal so schlecht aus für Oberkirch, was aber hauptsächlich an den ebenfalls äußerst fehlerhaft agierenden Gästen lag. Nach elf Minuten lag der TVO mit 7:4 in Führung, doch nach einer ersten richtig schwachen Phase mit nur einem Tor in zehn Minuten stand es 8:8. Vincent Wußler war zwischenzeitlich für Justin Lir ins HGW-Tor gekommen und zeigte einige gute Paraden. Auch das 11:9 durch Stefan Kofler (25.) und das 12:10 durch Routinier Timo Roll brachte keine Sicherheit ins Oberkircher Spiel. So mussten die Gastgeber froh sein, dass Samuel Siefermann eine Sekunde vor der Halbzeit zumindest noch der 13:13-Ausgleich gelang.

„Nicht bei der Sache“

Die zahlreichen Derby-Zuschauer in der Oberdorfhalle ahnten nicht, dass sie zu diesem Zeitpunkt bereits die bessere der beiden Spielhälften gesehen gesehen hatten. Denn nach dem Wechsel bot vor allem das grün-schwarze Heimteam ganz schwere Kost. Freie Würfen verfehlten das Ziel oder wurden zur leichten Beute von Wußler, mehrere unbedrängte Pässe landeten im Seitenaus. „Das war alles so halbherzig. Wir waren einfach nicht richtig bei der Sache“, schimpfte Kempf. Die Oberkircher hatten Glück, dass nun auch ihr Keeper Marc Wachsmann seine beste Phase hatte. So blieb man bis zum 17:17 dran (44.). Erst dann konnte Hofweier die groben Schnitzer im TVO-Spiel ausnutzen und auf 17:21 davonziehen (52.).

Wußler hält HGW-Sieg fest

Erst in der 53. Minute gelang Alex Brandstetter der fünfte Oberkircher Treffer der zweiten Hälfte 18:21 und Hofweier ließ die Gastgeber tatsächlich nochmal ins Spiel kommen – unter anderem weil Wachsmann einen zweiten Siebenmeter des elffachen Torschützen David Knezovic parierte. Timo Roll verkürzte von der Strafwurflinie auf 21:22 (58.) und das 22:23 von Niklas Trayer läutete 64 Sekunden vor dem Ende eine spannende Schlussminute ein. Der HGW nahm eine Auszeit, musste dann aber wegen drohendem Zeitspiel schnell abschließen. Max Mattes scheiterte von Linksaußen an Wachsmann. Somit blieben Oberkirch noch 20 Sekunden, aber wieder verzettelte man sich im Angriff und den letzte Verzweiflungswurf von Timo Roll mit dem Schlusspfiff fischte Matchwinner Vincent Wußler aus dem Eck. Der Rest waren Jubelstürme bei den Gästen und hängende Köpfe im Lader der Renchtäler.
„Der Sieg von Hofweier ist verdient, ganz klar. So wie wir aufgetreten sind, gewinnt man in dieser Liga kein Spiel. Das hatte nichts mit dem zu tun, wie wir uns in den letzten beiden Wochen präsentiert haben. Ich hoffe wir lernen daraus, dass es so nicht geht“, fand Kempf klare Worte. Besser machen kann es seine Mannschaft am Samstag im Auswärtsspiel bei Aufsteiger SG Scutro.

TV Oberkirch – HGW Hofweier 22:23 (13:13)
Oberkirch: Wachsmann, Nebel; Siefermann 7, F: Brandstetter 3, D. Roll 2, Gross, Birk, Trayer 2, Huschle, Kofler 2, Schmidt 1, T. Roll 4/2, A. Brandstetter 1
Hofweier: Lir, Wußler; Mattes, Monschein 1, Spraul, Lienhard 2, Volk 2, Schade 2, Rudolf, Häß 5, Eichhorn, Funk, Knezovic 11/6

Quelle: Mittelbadische Presse, Autor: Marcus Hug

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